Es war nicht einfach die Show von Elena Burenina zu deuten. Hinter jeder Fashion Show steckt für mich ein Grundgedanke, eine Idee oder eine Inspiration. Auch wenn diese Inspirationen oft bis ins unkenntliche abgeändert und künstlerisch deformiert worden sind, kann man sich zumindest an einen Strohhalm klammern: den Pressetext. Pressetexte der Ukrainian Fashion Week? Fehlanzeige…bis zum heutigen Zeitpunkt schießt sich die Fashion Week ein Eigentor durch nicht verfügbare Texte, zumindest nicht in Englisch. Der internationale Gedanke muss auch dort ankommen. Die Welt wird globaler, durch das Internet ist alles schnell und sofort verfügbar. In der nach immer mehr verzehrenden Modewelt spielen nicht mehr nur die großen Vier eine entscheidene Rolle.
Um neue Impulse und Richtungen zu erschließen, sind genau solche kleinen und unbekannten Modewochen ein Tipp. Elena Burenina konzepiert ihre Show mit einem weißen Laufsteg, gesäumt von Kissen und Decken, überall liegen Federn. Oder soll es Schnee darstellen? Im Hintergrund ist ein Fotodruck von Paris gespannt. Der Eiffelturm, alte geschwungene Straßenlaternen im dämmerigen Licht. Ich meine ein Bettgestell im Hintergrund zu erkennen. Ganz ehrlich, bei der Verbindung macht es bei mir überhaupt nicht klick. Frau Holle schüttelt ihre Kissen neuerdings in Paris?
Die Osteuropäer haben ein anderes Verständnis für Mode. Sie sind irgendwie innovativer und trauen sich mehr. Es geht noch um ‘Mode machen’ und nicht nur um Mode verkaufen. Die 40 Looks von Elena Burenina zeigen total unterschiedliche Facetten. Vom transparenten Kleid über einen(!) Männerlook bis hin zum siamesischen Partnermantel für die Frischverliebten. Ein roten Faden kann ich nicht entdecken. Von allem ein bisschen – aber gefällt!
Ohne einen ganz speziellen Look wären wir nicht auf die Kollektion gestoßen. Die Bettdecke, umkonzipiert zum Mantel, in Kombination mit Schaufensterpuppen-Beinen. Wie abstrus und eigenartig! Und damit es noch makaberer wird, schleicht im Anschluss noch ein Model mit der modernen Kurzvariante des Schaufensterpuppen-Beinen-Mantels um die Ecke. Diesmal in braun und mit Armen. Ist das alles nur Effekthascherei oder möchte die Designerin uns etwas mitteilen?
Wir nehmen die Mode mit ins Bett, schlafen mit ihr, sind immer von ihr umgeben, selbst da wo wir denken, wir seien nicht modisch?! Die Unabdingbarkeit der Mode?
Mal abgesehen vom Schaufensterpuppen-Beinen-Mantel, den wir direkt nachstylen werden, sind uns die hohen Schnürstiefel mit Plateau ins Auge gestochen. Und wie schon in Paris gesehen: kombiniert mit Bundsocken. Nur ein Klick zur kompletten Kollektion…
Ein Hoch auf die Ukraine!
Paddy
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