Moscow: Die hüpfenden Knallbonbons vom Teplickaya-Karneval AW10

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Der Sommer ist im Anmarsch. Die bunten Klamotten bahnen sich den Weg in den vorderen Bereich des Kleiderschranks und drängen die tristen Teile gnadenlos zurück. Bei Teplickaya ist die Logik andersherum. Ihre Show ebenfalls! Alles irgendwie… Zum Herbst/ Winter 2010 sind die Signalfarben an der Macht! Auch wenn sie nicht unbedingt zusammen passen und wir damit aussehen wie ein Knallbonbon – egal!

Willkommen in Moskau!

Man könnte meinen, dass in Moskau alle blind sind. Hier ticken die Uhren noch anders. Während in Paris und Mailand die Models cool, dezent und elegant sein müssen, ist die Volvo Fashion Week in Moskau ein bunter Zirkus. Im Westen beschränkt man die Models auf ein gewisses Alter und gutes Aussehen. In Moskau drängt sich das Gefühl auf, dass die Designer bei ihren Vorbereitungen alles bedacht haben (eben auf ihre spezielle Art und Weise) aber kurz vor der Schau ist ihnen aufgefallen: “Oh, die Models haben wir ja total vergessen!” Also, schnell vor die Tür gerannt und alle möglichen Menschen mitzerren, anziehen und auf den Laufsteg schicken. Egal ob alt oder jung –  dick oder dünn – hübsch oder durchschnittlich. Prinzipiell lobenswert in einer oberflächlichen Modewelt, in der Jugend und Schönheit regiert aber wollen wir das überhaupt sehen? Die uns bekannten Laufsteg-Models haben eine Aura des Unantastbaren, des Unwirklichen. Genau das wird in Moskau gebrochen! Der Otto-Normal-Verbraucher läuft bei Teplickaya um der Modewelt die neueste Kollektion zu präsentieren.

Und laufen ist häufig noch hübsch umschrieben. Es wird gehüpft, getanzt, getrottet und geküsst im Einklang mit gewöhnungsbedürftigen Handbewegungen…die Models klatschen miteinander ein! Es hat mehr was von Schulhofatmosphäre. Und genauso schulhofmäßig ist auch die Mode – einfach das anziehen, was oben im Schrank liegt. Die “Mädels” haben lustige Knoten auf dem Kopf. Soll das ein neuer Trend sein oder in welchem Jahrzehnt sind die Russen kleben geblieben? Es hat in meinen Augen leider nichts mit Prêt-à-Porter zu tun sondern mehr mit einer lustigen Samstag-Nachmittag-Kaufhaus-Modenshow mit Frau Schmidt und Herr Müller von nebenan. Nett halt…

Die Models lachen – fast schon unheimlich wenn man bedenkt, was wir gewohnt sind. Die Models wirken menschlich! Es ist das krasse Kontrastprogramm! Wollen wir sowas sehen? Ich für meinen Teil saß teilweise da und dachte mir: “Was zum Teufel machen die da? Meinen die das ernst? Haben die den Schuss nicht gehört?” Und genau das ist der große Kritikpunkt: durch dieses ganze Herumgehampel ist man dermaßen abgelenkt, dass man die Klamotten gar nicht mehr wahrnimmt. Der Fokus rutscht von den Klamotten auf die Akteure oder habt ihr bisher viel von den Klamotten gelesen? Nein…also, was soll man zu den Entwüfen sagen? Bunte Klamotten gemischt mit noch mehr bunten Klamotten ohne Sinn und Zweck oder gibt’s eine Grundidee dahinter, die ich vor lauter Posing übersehe? Aufmerksamkeit wäre in unseren Breitengraden mit solch einer Inszenierung garantiert. Damit das auch in Moskau klappt, bedient man sich dem wirkungsvollsten Joker: Brüste!

Und bitte versteht mich nicht falsch: Moskau hat auch schöne Kollektionen! Ich, für meinen Teil, brauche jetzt erst mal dringend Augentropfen! Macht euch selbst ein Bild…

Paddy

web design

Ein Kommentar

  1. celina
    Erstellt am 25. März 2010 um 14:06 | Permanent-Link

    Ui, also ein Augenschmaus ist das ja wohl eher nicht… es schmerzt sogar ein wenig beim Hinsehen…

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