Der Laufsteg und der Ort des Geschehens ist der Gleiche wie schon bei Teplickaya. Nur diesmal wird uns etwas total gegensätzliches geboten. Der Hintergrund des Laufstegs ändert sich von Show zu Show – ist ja klar. Bei der Designerin Olga Deffi findet man nicht etwa einen Schriftzug oder das Logo des Labels sondern ganz im Sinne des ‘Understatements’: Selbstportraits der Designerin. Etwas arty abgewandelt in schwarz/ weiß und dem ein oder anderen Photoshop-Effekt. Es soll ja nicht zu demonstrativ oder zu narzisstisch wirken. In ihrer letzten Kollektion bedruckte sie Tops und T-Shirts mit ihrem Kopf. Herr Lagerfeld for H&M lässt grüßen…

Die ersten Takte setzten ein, es wird laut. Laute, rockige Musik der Red Hot Chili Peppers schallt durch den Raum! Rock-Musik soll wohl die rockigen Vibrations der Entwürfe unterstreichen – macht Sinn! Laute Musik ist bei Olga Deffi Standard. Fast 20 Minuten lang(!) werden wir mit Musik zugedröhnt. Bei ihrer letzten Show durften sich die Ohren über Lady Gaga im Remix mit anderen Musikern wie Pitbull und Madonna freuen. Die Mode von Olga Deffi ist direkt am Zeitgeschehen, primär natürlich am russischen. Die Musikauswahl spiegelt das wieder. Okay, die Songs der Red Hot Chili Peppers sind mittlerweile gut drei Jahre alt aber es ist noch aktuelle Musik. Lassen wir durchgehen…

Es fällt direkt die Internationalität der Show auf. Die Models sind gut, die Show ist choreographiert, die Musik unterhält und macht Spaß. Manche Models laufen bis zum Laufstegende, posieren und schießen ein Foto. Wieso? Ist das ein Kunstprojekt von Olga Deffi um die Welt zwischen den Models und den Fotografen zu verdrehen? Steckt dahinter ein ausgeklügelter Marketingplan mit Product Placement oder Sponsoring? Vielleicht hat sich ja ein japanischer Fotokonzern eingekauft. Ich bin ratlos! Um an Infos zu kommen, müsste ich mir erst mal eine russische Dolmetscherin zulegen.

Die Entwürfe der Designerin spiegeln die aktuelle Mode wieder. Viel Leggins, viel Schulter, viel gold oder silber. Es ist ein Best-Of der aktuellen Mode mit neuen Tendenzen. Es ist nichts revolutionär Neues aber tragbar. DAS Argument schlechthin um Investoren glücklich zu machen. Sehr westlich, sehr amerikanisch und sehr global sind Schlagwörter, die mir beim Betrachten der Show in den Kopf gestiegen sind. Teilweise sehr L.A. mit den großen Sonnenbrillen. Und damit jeder bei der guten Dame fündig wird, werden viele Trends aufgegriffen – sei mal dahingestellt, ob diese noch aktuell sind. Zu Beginn die sehr streng konstruierten, geometrischen Bustiers – die Glitzerfarben auf Leggins in Kombi mit übergroßen Oberteilen – die Balmain- Schulterstory…viel bringt viel! Ein großes Sortiment mit den verschiedensten Trendrichtungen spricht eine größere Käuferschaft an. Bei so vielen Entwürfen und Stilrichtungen verliert man schnell den Überblick. Wie viele Looks wurden eigentlich gezeigt? Ich muss noch mal nachzählen…für euch die Videos zur reichhaltigen Show!

Paddy

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