Bild: Stini Mimissonsdottir
Profil: Musikerin
Juli Holz hat Philosophie studiert, ist 25 Jahre alt, 3 veröffentlichte Platten (2008, 2009, 2011), außerdem vertreten auf den Stil vor Talent Compilations sowie Kollaboration mit Oliver Koletzki auf dem Album Großstadtmärchen
Wie bist du zur Musik gekommen?
Musik hat mir schon immer Freude gebracht. Sei es als Kind beim Mitsingen von Radio-hits oder in den ersten Versuchen Klavier zu spielen. Musik hat mir immer ein gutes Gefühl gegeben. Besonders wenn man traurig ist und sein Lieblingsalbum immer und immer wieder hört und es einem einfach Trost spendet. Musik ist eine andere Sprache, die das ausdrücken kann, was man mit nichts anderem ausdrücken und empfinden kann. Ich saß abends immer am Computer und hab Musik gemacht. Vor allem in melancholischen Momenten. Ich rede nicht gern über emotionale Probleme und Musik ist in solchen Situationen dann ein gutes Ventil. Wenn ich für ein paar Stunden Musik gemacht habe, geht es mir eigentlich danach immer gut. So wie wenn ich Yoga machen würde. Die erste Band hatte ich mit 16, von da an hat es sich immer weiter entwickelt: von anfänglichen Rumblödereien bis hin zu ernsthaften Tracks und komponierten Stücken.
Erste Begegnungen mit Elektronischer Musik gab es dann in Berlin bei meinen ersten Clubbesuchen. Seitdem wollte ich nur noch elektronische Klänge erzeugen und dazu singen. Elektronische Musik bedeutet für mich; Freiheit, weil es eigentlich unendliche Möglichkeiten der Klangerzeugung gibt.
Wie lebt es sich als Musikerin in Berlin? (Berlin wird ja immer als das große schwarze Ungeheuer bezeichnet in dem es unglaublich schwierig ist Fuß zu fassen!)
Für mich war sofort klar: ich muss in Berlin leben. Als ich noch nicht in Berlin gelebt habe, bin ich regelmäßig zum Ausgehen nach Berlin gekommen. Das Nachtleben ist einfach mit keiner anderen Stadt zu vergleichen. Berlin ist DIE Stadt für elektronische Musik. Ich gehöre ganz klar hier hin. Es ist meiner Meinung nach der ideale Standpunkt für die Musik die ich mache und außerdem kann ich hier alles musikalisch erleben was mich selbst inspiriert. Da ich schon auf dem Label Stil vor Talent releast habe, bevor ich in Berlin wohnte, war es nicht schwer für mich Fuß zu fassen. Ich fühlte mich von Anfang an am richtigen Platz. Klar ist Berlin eine Großstadt, doch da ich mich interessengeleitet bewege, fühle ich mich schon auch zu Hause in der Clubszene.
Wie bereitest du dich auf Auftritte vor? Gibt es irgendwelche Abläufe oder Eigenarten, die du für gewöhnlich zelebrierst?
Vor einem Gig bin ich super aufgeregt. Mein Magen spielt verrückt und eigentlich läuft an diesen Tagen nichts wie geplant. Vor einem meiner letzten Gigs ist mir z.B. ein Beamer auf den Kopf gefallen. J Oder ich bin nach 10 Mal umziehen mit meinem Outfit zufrieden und dann tropft mir die Döner Sauce übers Kleid weil ich kurz vorher merke, dass ich doch Mega-Hunger bekommen habe. Also von Ritualen keine Spur. Ich bin einfach total im Adrenalinrausch und versuche größere Katastrophen zu vermeiden J Aber gerade in so einem hektischen Chaos fühle ich mich am Leben und fiebere einfach nur dem Gig entgegen. Die Sets bereite ich meistens schon 2 Tage im vornherein vor, da ich am Tag des Auftritts wie gesagt immer sowieso nix gescheites auf die Reihe bekomme.
Was war das außergewöhnlichste Ereignis in deiner bisherigen Karriere?
Die Veröffentlichung meiner ersten EP war etwas ganz besonderes.
Ich konnte es nicht glauben als ich meine erste gepresste Platte in der Hand gehalten habe. Das war etwas sehr Besonderes. Ein anderes Ereignis war, als ich einen meiner ersten Gigs in Berlin hatte bei dem auch Justine Electra gespielt hat. Als sie mir dann beim Vorbereiten sagte, dass sie begeistert von meinem Soundcheck war, war das für mich das Größte. Es ist so toll wenn man Komplimente von jemanden bekommt von dem man selbst ein Riesenfan ist und dessen Musik man verehrt. Es gab und gibt aber wirklich immer wieder so tolle und wunderschöne Momente die kann ich gar nicht alle aufzählen. Gänsehaut bekam ich auch als die Leute plötzlich anfingen den Liedtext von Zuckerwatte mitzusingen. Das ist unbezahlbar, da staunt man dann nur noch selbst „wow“. Live Gigs sind sowieso das Beste (wenn alles gut geht Die Energie im Raum hat immer etwas Magisches wenn Musik die Menschen verbindet und für ein paar Augenblicken alles in Ordnung und einfach nur verzaubert ist.
Hast du eine Inspirationsquelle?
Musik die mich flasht. Das ist meine größte Inspiration. Wenn ich ein Stück Musik höre, das einfach nur ins eigene System geht. Dann will ich auch so etwas erzeugen was andere vielleicht verzaubern kann, oder zum tanzen bringt oder tröstet.
Was heißt Erfolg für dich?
Es geht letztendlich nur um die Musik. Ich möchte das Machen was mir ein gutes Gefühlt gibt und bei dem ich denke, das auch anderen ein gutes Gefühl geben könnte. Erfolg ist generell, wenn man irgendwann zufrieden ist mit dem was man gemacht hat. Ich denke es ist ein Gefühl wie man fühlt: Ja! das ist/ war gut so!
Was hättest du gemacht, wenn du nie mit Musik angefangen hättest?
Da kann ich gar nichts darauf antworten.
Welche Rolle spielt Mode in deiner Musikkarriere?
Bis jetzt habe ich immer das getragen in dem ich mich gut gefühlt habe. Meistens sind das aber komplett spontane Entscheidungen, eine Stunde vorher im Vollstress. Ich bin eher chaotisch und hab so viele Dinge auf einmal im Kopf, dass ich zugeben muss, dass das immer eher hinten anstand. Deshalb freue ich mich wenn ich Tipps von Freundinnen oder Stylisten bekomme, damit eine Last mehr von meinen Schultern genommen ist J. Das Witzige an Mode ist ja, dass sie sich ständig ändert und man eigentlich immer nur wieder zu spät kommt und der Trend dann schon wieder out ist. Da muss ich dann schon mal passen. Deshalb hätte ich am liebsten jemanden, der mir immer die aller-neusten Trends zuflüstert (weil ich leider in der Hinsicht schon eher faul bin J ) Ich denke aber das Mode sehr wichtig ist, um eine bestimmte Atmosphäre zu kreieren, die einfach zum Gesamtbild dazugehört. Das Outfit gehört genauso dazu, wie das Design einer Homepage oder das Plattencover. Ich denke je länger man dabei ist, um so mehr findet man seine eigene Handschrift. Im Moment mag ich düstere Outfits a lá Rick Owens oder Damir Doma.
Was sind deine Ziele in Bezug auf Musik?
Ich will unbedingt ein Album releasen. Ich arbeite im Moment sehr hart daran. Außerdem möchte ich noch mehr live spielen. Ich habe gerade mein Studium beendet und kann jetzt all meine Energie in die Musik stecken.
Jetzt habe ich die Zeit und will mein Glück versuchen, das was mir am meisten am Herzen liegt, die Musik als Job in Vollzeit zu machen.
Wer ist Juli Holz in 3 Sätzen? ( Kann auch ne Zeichnung sein!)
Das kann ich nur schwer selbst beantworten. Diese Frage würde ich gern mal an die Leute die mich kennen, weiterleiten.
Bilder: Falko Saalfeld
Juli Holz trägt eine transparente Bluse von Weekday, Vintage Lederrock via Weekday
web design
Juli Holz
Bild: Stini Mimissonsdottir
Profil: Musikerin
Juli Holz hat Philosophie studiert, ist 25 Jahre alt, 3 veröffentlichte Platten (2008, 2009, 2011), außerdem vertreten auf den Stil vor Talent Compilations sowie Kollaboration mit Oliver Koletzki auf dem Album Großstadtmärchen
Wie bist du zur Musik gekommen?
Musik hat mir schon immer Freude gebracht. Sei es als Kind beim Mitsingen von Radio-hits oder in den ersten Versuchen Klavier zu spielen. Musik hat mir immer ein gutes Gefühl gegeben. Besonders wenn man traurig ist und sein Lieblingsalbum immer und immer wieder hört und es einem einfach Trost spendet. Musik ist eine andere Sprache, die das ausdrücken kann, was man mit nichts anderem ausdrücken und empfinden kann. Ich saß abends immer am Computer und hab Musik gemacht. Vor allem in melancholischen Momenten. Ich rede nicht gern über emotionale Probleme und Musik ist in solchen Situationen dann ein gutes Ventil. Wenn ich für ein paar Stunden Musik gemacht habe, geht es mir eigentlich danach immer gut. So wie wenn ich Yoga machen würde. Die erste Band hatte ich mit 16, von da an hat es sich immer weiter entwickelt: von anfänglichen Rumblödereien bis hin zu ernsthaften Tracks und komponierten Stücken.
Erste Begegnungen mit Elektronischer Musik gab es dann in Berlin bei meinen ersten Clubbesuchen. Seitdem wollte ich nur noch elektronische Klänge erzeugen und dazu singen. Elektronische Musik bedeutet für mich; Freiheit, weil es eigentlich unendliche Möglichkeiten der Klangerzeugung gibt.
Wie lebt es sich als Musikerin in Berlin? (Berlin wird ja immer als das große schwarze Ungeheuer bezeichnet in dem es unglaublich schwierig ist Fuß zu fassen!)
Für mich war sofort klar: ich muss in Berlin leben. Als ich noch nicht in Berlin gelebt habe, bin ich regelmäßig zum Ausgehen nach Berlin gekommen. Das Nachtleben ist einfach mit keiner anderen Stadt zu vergleichen. Berlin ist DIE Stadt für elektronische Musik. Ich gehöre ganz klar hier hin. Es ist meiner Meinung nach der ideale Standpunkt für die Musik die ich mache und außerdem kann ich hier alles musikalisch erleben was mich selbst inspiriert. Da ich schon auf dem Label Stil vor Talent releast habe, bevor ich in Berlin wohnte, war es nicht schwer für mich Fuß zu fassen. Ich fühlte mich von Anfang an am richtigen Platz. Klar ist Berlin eine Großstadt, doch da ich mich interessengeleitet bewege, fühle ich mich schon auch zu Hause in der Clubszene.
Wie bereitest du dich auf Auftritte vor? Gibt es irgendwelche Abläufe oder Eigenarten, die du für gewöhnlich zelebrierst?
Vor einem Gig bin ich super aufgeregt. Mein Magen spielt verrückt und eigentlich läuft an diesen Tagen nichts wie geplant. Vor einem meiner letzten Gigs ist mir z.B. ein Beamer auf den Kopf gefallen. J Oder ich bin nach 10 Mal umziehen mit meinem Outfit zufrieden und dann tropft mir die Döner Sauce übers Kleid weil ich kurz vorher merke, dass ich doch Mega-Hunger bekommen habe. Also von Ritualen keine Spur. Ich bin einfach total im Adrenalinrausch und versuche größere Katastrophen zu vermeiden J Aber gerade in so einem hektischen Chaos fühle ich mich am Leben und fiebere einfach nur dem Gig entgegen. Die Sets bereite ich meistens schon 2 Tage im vornherein vor, da ich am Tag des Auftritts wie gesagt immer sowieso nix gescheites auf die Reihe bekomme.
Was war das außergewöhnlichste Ereignis in deiner bisherigen Karriere?
Die Veröffentlichung meiner ersten EP war etwas ganz besonderes.
Ich konnte es nicht glauben als ich meine erste gepresste Platte in der Hand gehalten habe. Das war etwas sehr Besonderes. Ein anderes Ereignis war, als ich einen meiner ersten Gigs in Berlin hatte bei dem auch Justine Electra gespielt hat. Als sie mir dann beim Vorbereiten sagte, dass sie begeistert von meinem Soundcheck war, war das für mich das Größte. Es ist so toll wenn man Komplimente von jemanden bekommt von dem man selbst ein Riesenfan ist und dessen Musik man verehrt. Es gab und gibt aber wirklich immer wieder so tolle und wunderschöne Momente die kann ich gar nicht alle aufzählen. Gänsehaut bekam ich auch als die Leute plötzlich anfingen den Liedtext von Zuckerwatte mitzusingen. Das ist unbezahlbar, da staunt man dann nur noch selbst „wow“. Live Gigs sind sowieso das Beste (wenn alles gut geht Die Energie im Raum hat immer etwas Magisches wenn Musik die Menschen verbindet und für ein paar Augenblicken alles in Ordnung und einfach nur verzaubert ist.
Hast du eine Inspirationsquelle?
Musik die mich flasht. Das ist meine größte Inspiration. Wenn ich ein Stück Musik höre, das einfach nur ins eigene System geht. Dann will ich auch so etwas erzeugen was andere vielleicht verzaubern kann, oder zum tanzen bringt oder tröstet.
Was heißt Erfolg für dich?
Es geht letztendlich nur um die Musik. Ich möchte das Machen was mir ein gutes Gefühlt gibt und bei dem ich denke, das auch anderen ein gutes Gefühl geben könnte. Erfolg ist generell, wenn man irgendwann zufrieden ist mit dem was man gemacht hat. Ich denke es ist ein Gefühl wie man fühlt: Ja! das ist/ war gut so!
Was hättest du gemacht, wenn du nie mit Musik angefangen hättest?
Da kann ich gar nichts darauf antworten.
Welche Rolle spielt Mode in deiner Musikkarriere?
Bis jetzt habe ich immer das getragen in dem ich mich gut gefühlt habe. Meistens sind das aber komplett spontane Entscheidungen, eine Stunde vorher im Vollstress. Ich bin eher chaotisch und hab so viele Dinge auf einmal im Kopf, dass ich zugeben muss, dass das immer eher hinten anstand. Deshalb freue ich mich wenn ich Tipps von Freundinnen oder Stylisten bekomme, damit eine Last mehr von meinen Schultern genommen ist J. Das Witzige an Mode ist ja, dass sie sich ständig ändert und man eigentlich immer nur wieder zu spät kommt und der Trend dann schon wieder out ist. Da muss ich dann schon mal passen. Deshalb hätte ich am liebsten jemanden, der mir immer die aller-neusten Trends zuflüstert (weil ich leider in der Hinsicht schon eher faul bin J ) Ich denke aber das Mode sehr wichtig ist, um eine bestimmte Atmosphäre zu kreieren, die einfach zum Gesamtbild dazugehört. Das Outfit gehört genauso dazu, wie das Design einer Homepage oder das Plattencover. Ich denke je länger man dabei ist, um so mehr findet man seine eigene Handschrift. Im Moment mag ich düstere Outfits a lá Rick Owens oder Damir Doma.
Was sind deine Ziele in Bezug auf Musik?
Ich will unbedingt ein Album releasen. Ich arbeite im Moment sehr hart daran. Außerdem möchte ich noch mehr live spielen. Ich habe gerade mein Studium beendet und kann jetzt all meine Energie in die Musik stecken.
Jetzt habe ich die Zeit und will mein Glück versuchen, das was mir am meisten am Herzen liegt, die Musik als Job in Vollzeit zu machen.
Wer ist Juli Holz in 3 Sätzen? ( Kann auch ne Zeichnung sein!)
Das kann ich nur schwer selbst beantworten. Diese Frage würde ich gern mal an die Leute die mich kennen, weiterleiten.
Bilder: Falko Saalfeld
Juli Holz trägt eine transparente Bluse von Weekday, Vintage Lederrock via Weekday