Bei jeder Show geht es zwangsläufig um Tragbarkeit und Abverkäufe – seien wir aber doch mal ehrlich- Grau und Strick langweilen doch zunehmend unser Fashionweek-Auge. Landro Cano hat schon einmal bewiesen, dass sich Mut und Extrovertiertheit auszahlen können. In der letzten Saison hat der Newcomer nämlich um Längen, den von Marc Jacobs gehosteten Designer for Tomorrow Award gesponsert von P&C,  für sich verbuchen können. Dabei stellt sich immer vor einer solchen Show die Fragen, was man von solchen Award-Gewinner erwarten kann.

Nun ja, es stieg Nebel auf, das Starting Model posierte verheißungsvoll beinahe minutiös am Ende des Runways, bis sich das Licht legte und das Moment gekommen war, als die Spannung nicht größer sein konnte: Cremeweiß der erste Eindruck,  vielschichtig der Zweite und fantastisch konstruiert der Dritte. Cano hat eine Kollektion kreiert, die zwischen Fantasie, Couture und Körperspannung schwankte. Mit weißem Leder, beigen Transparenzen und Häkel-Accessoires bedient er ja bereits eine breite Palette, als mich aber mein Sitznachbar fragte woher das Klingelt käme, konnte ich nur sagen: „ es sind die Keramik Ornamente, die Cano an die Models drapierte.“ Ein Auftritt der einen  bleibenden Eindruck hinterließ und das nicht nur wegen des hiesigen Reifrockgewands, welches einfach nur einer Fabel entstammte.

Leandro Canos Kollektion ist ein absoluter Kreativ-Overload, die Stylisten in der neuen Saison dürfen sich auf aufregende Cano-inspired Editorials freuen.

Fotos: PR