Bereits zum neunten Mal zeigt das Haus der Photographie das jährlich stattfindende Projekt „gute aussichten“. Die Ausstellung ist das Resultat der besten Nachwuchsfotografen Deutschlands, die aus einem Wettbewerb für Abschlussarbeiten aus allen deutschen Hochschulen hervorgehen. Laut Spiegel ist dies „der renommierteste Wettbewerb, der jährlich für neue Talente ins Leben gerufen wurde“. Dabei kann jede Hochschule maximal 5 Bewerber ins Rennen schicken, die im Anschluss von einer namhaft besetzen Jury erwählt werden. Anschließend werden die Jungen Talenten in verschiedenen Ausstellungen und Präsentationen der Öffentlichkeit vorgestellt. Unter den 108 Einsendungen von 40 Hochschulen kürte die Jury 7 Gewinner, deren Arbeiten sich zwischen Fundstück und Dokumentation, Spurensuche oder künstlerischer Setzung bewegen.
Jakob Weber „In Gegenwart“
Jakob Weber sucht „In Gegenwart“ nach den unterschiedlichen Bedeutungen von Nachrichten. Wie kann man Ereignisse auf welche Art wahrnehmen?
Saskia Groneberg „Büropflanze“
Die Topfpflanze als Inkarnation der Freiheit. Als Synonym jener Welt, die mit dem Betreten des Büros gleichermaßen mit der Garderobe bis zum Abend an den Ständer gehängt wird.
Svetlana Mychkine „Zuckerblau“
Sventlana Mychkine dokumentiert die Tristesse der Waisenhäuser aus einer Zeit, die uns einen Schauer über den Rücken treibt. Wir fühlen uns zurück in die 60er Jahre der ehemaligen UdSSR.
Nicolai Rapp „Dead White Men’s Cloth“
Sechs prall gefühlte Ballen auf weißem Grund: Nicolai Rapps Bildstrategie erinnert auf den ersten Blick an die zeitgenössische Liason zwischen Skulptur und konzeptioneller Fotografie. Ausgangspunkt ist das „Verhüllen“ so die Worte des Fotografen.
Henning Bode „Die Kinder des King Cotton“
King Cotton steht als Synonym für die vom Baumwollanbau geprägten Südstaaten Amerikas vor dem Bürgerkrieg 1861-65. Henning Bode hat die Region um den Mississippi mehrere Wochen bereist und eine eindrucksvolle Doku erstellt.
Susann Dietrich „Das Singen der Perlmutt-Zirpe“
Sammeln, aufbewahren, erinnern, transformieren, präsentieren sind theoretische Eckpfeiler in Susann Dietrichs künstlerischem Wirken.
Fabian Rook „Desktop Evidence“
Fabian Rook wählt sich seine Lieblingsorte und geht auf eine virtuelle Reise via Google Streetview. Durch seine persönliche Bearbeitung einzelner Screenshots entwickelt er eine ganz persönliche Ästhetik ohne wirklich Bildautor zu sein.
Die Ausstellung: „Gute Aussichten“ ist noch bis zum 03. März im Haus der Photographie in den Deichtorhallen in Hamburg zu besuchen.