Jahr für Jahr bauen Spitzenarchitekten den temporären Sommer-Pavillon der Serpentine Gallery im Kensington Garden Londons. In diesem Jahr bekam der Japanische Architekt Sou Fujimoto die Ehre sich auf dem 350 Quadratmeter großen Außengelände auszutoben und seine poetische Idee zu realisieren.
Entstanden ist ein surreales wolkenähnliches Gebilde aus Stahlstreben, weißen Latten und Plexiglasscheiben. Sou Fujimoto radikalisiert die Idee einer offenen und durchlässigen Struktur. Er lockt nicht mit Verstecken oder Wänden und kennt kein Innen und Außen.
„ Es ist eine fundamentale Frage, inwiefern Architektur sich von der Natur unterscheidet – oder wie Architektur Teil der Natur sein kann, beziehungsweise beides miteinander verschmilzt. Wo sind die Grenzen zwischen Natur und artifiziellen Dingen?“ – so Sou Fujimoto.
Die unzähligen würfelförmigen Module, stapeln sich zu einem unregelmäßigen Bau übereinander. Wo Treppen und Sitzebenen entstehen sollen, sind die offenen Würfel glasgedeckt und mit einem rutschfesten Aufdruck versehen. Auch für den Schutz vor dem unberechenbaren britischen Wetter ist gesorgt: Tellerartige Plexiglasscheiben schweben über einem – die erst auf den zweiten Blick auffallen und mit der Gesamtstruktur optisch ebenso verschmelzen, wie es der Pavillon mit seiner Umgebung tut.
Wer in den nächsten Monaten in London ist: unbedingt besuchen! Im Oktober wird der Serpentin Pavillon wieder abgetragen.
Fotos: Iwan Baan
//Regina Schubert