Mein letzter Besuch in Prag liegt schon Jahre zurück – gemeinsam mit meinen Eltern. Das einzige, an was ich mich noch erinnern kann, ist mein weißes Teller-Kleid, dessen „Rock-Schwung“ ich bei jeder Gelegenheit, die sich bot, zur Schau stellte. Man merkt: schon damals war ich der Mode restlos verfallen. Nun war es an der Zeit für mich, in einem 2-tages-Trip von der kulturellen Seite der „Stadt der Sehnsucht“ und deren Atmosphäre inspirieren zu lassen. Das taten nämlich schon damals weltbekannte Künstler wie Kafka und Mozart. Nach meinem Trip an die Moldau erkannte ich auch, warum: Noch heute verströmt Prag eine unglaubliche Anziehungskraft, irgendwie eine Art Magie. Nicht zuletzt liegt dies natürlich an den großartigen Bauwerken wie der Prager Burg, dem Altstädter Rathaus mit seiner Astronomischen Uhr, der Karlsbrücke oder dem berühmten Goldenen Gässchen. Für mich war es die tausendjährige Bauentwicklung, welche in der Stadt die schönsten Bauwerke und Plätze aller Baustile hinterließ. Die Vielfalt aus Gotik, Romanik, Barock, Klassizismus und Empire spiegelt mir diese Sehnsucht, welche die Stadt an der Moldau wohl allen vermittelt, die einmal da waren.
Buddha-Bar Hotel Prague, Interior
Lifestyle meets Tradition
Ein bisschen Lifestyle muss sein. Deshalb freute ich mich nach knapp 4 Stunden Fahrt von München auf eine Atmosphäre, fern von Tradition & Historie: einem Lebensstil, angehaucht von den Weiten Fernosts: das Buddha-Bar Hotel Prague.
Ausgezeichnet mit zahlreichen Awards ist das Fünf-Sterne-Boutique-Hotel Vorreiter der neuen Hotel-Kette Buddha-Bar Hotels & Resorts. Inspirieren ließ es sich von der legendären Marke Buddha-Bar. Das innovative Konzept, die erstklassige Küche und die faszinierende Atmosphäre versprechen eine Reise ins Land des Sonnenaufgangs.
Bereits im Foyer wird man von einem mächtigen gläsernen Buddha begrüßt – und von einem sehr freundlichen Personal, welches mich in mein Zimmer begleitete.
Was mich dort erwartete, übertraf meine Erwartungen. Das Ambiente überraschte mit einer Welt aus Gegensätzen: Modern Art trifft auf Asiatischen Kolonial-Stil. Im dunklen Flair leuchten die rubinroten Möbel im modern Asian-Style. Die roten Hängelampen geben dem goldenen Drachen, welcher in einem dunklen Rahmen aus Bambus-Holz gefangen, über dem opulenten Bett wacht, Licht. Im Badezimmer lädt eine stylische Designer-Wanne mit funkelndem Drachen-Mosaik zu einem Bad für die Sinne ein. Die Liebe zum Detail ist unverkennbar: zarte Frangipani-Blüten versprühen Ihren lieblichen Duft auf Badetüchern, dem Nacht-Tisch, auf dem Fußboden und der Tagesdecke. Im Hintergrund läuft dezent die bekannte Buddha-Bar-Musik, und köstliche Schokolade wartet darauf, von seinem Genießer verköstigt zu werden.
Hotel Room
Karlsbrücke
Tag 1 – große Erwartungen
Mit großen Erwartungen an die Stadt begab ich mich kurz nach meiner Ankunft im Hotel auch gleich auf die Straßen der Altstadt.
Mein Weg führte zuerst über den Altstädter Ring – zentraler Platz in der Prager City und beliebter Treffpunkt aller Altersklassen. Hier findet der Flaneur zahlreiche Cafés, kleine Shops und ulkige Straßenkünstler. Auf diesem Platz ist ziemlich zu jeder Uhrzeit etwas los. Im Gewirr zahlreicher Touristen hat man Mühe, die wunderhübsch verzierten Fassaden der Häuser, welche den Platz umsäumen, zu entdecken. Die Häuser sind zum Teil auf romanischen und gotischen Grundmauern gebaut, in den Wohnräumen entdecke ich prunkvollen Stuck über meterhohen Decken. Hier findet man wichtige Sehenswürdigkeiten Prags wie das Altstädter Rathaus mit seiner Astronomischen Uhr, die Teynkirche, der Palais (Golz)-Kinský, das Haus zur Steinernen Glocke und inmitten des Platzes das Denkmal für Jan Hus, dem Reformator.
Astronomische Uhr
Auf dem Weg Richtung Karlsbrücke gönnte ich mir meinen ersten Glühwein in diesem Jahr. An diesen unzähligen Ständen, an denen es köstlich nach Rotwein und Zimt duftete, kam man einfach nicht vorbei. Überall locken kleine Cafés und Restaurants zum Verweilen ein. Traurig waren dennoch die Bilder der Bettler, die den ganzen Tag auf Knien hockend mit herabgesenktem Kopf um eine kleine Spende baten. Reichtum und Armut liegen so nah beieinander.
Bevor ich mich durch die Menschenmassen auf die Karlsbrücke bewegte, erstreckte sich ein 65 Meter hohes Tor: der Prager Pulverturm.
Die Karlsbrücke ist natürlich ein Muss für jeden Prag-Besuch. Mit ihren imposanten Heiligenfiguren, welche die Ränder der Brücke säumen, zählt sie zu den ältesten Steinbrücken Europas. Zahlreiche Maler konkurrierten untereinander mit ihrem unentdeckten Talent währenddessen sich Schmuck- und Trödelhändler um die Gunst der Touristen bemühten.
In einem urigen Restaurant machte ich einen Stopp, um die typische Tschechische Küche kennen zu lernen. Fett & deftig musste es sein: Das Südböhmische Gulasch war ein Traum.
Die Prager Burg: Es heißt, sie sei mit ihren drei Schlosshöfen das größte geschlossene Burgareal der Welt. Wer sie besichtigen möchte, sollte ein wenig Ausdauer mitbringen. Schon der Aufstieg zu Fuß über die Schlossstiege ist wunderschön. Nun ja, man sollte gut zu Fuß sein.
Das Areal war in der Tat gewaltig. Zahlreiche Gebäude und Sehenswürdigkeiten gehören zum Komplex der Burg wie die Heilig-Kreutz-Kapelle, die drei Ehrenhöfe, die Nationalgalerie und das Goldene Gässchen. Das war von Touristen so restlos überfüllt, dass man kaum die winzigen Häuschen bestaunen konnte, bei welchem man mit einer Größe von 1,76 so sein Problemchen hatte. Schnell noch ein Souvenir bei Manufaktura geshoppt, begab ich mich auf den Weg zurück ins Hotel. Leider kam ich an dem herrlichen Duft von Trdelniks nicht vorbei – einem süßen Hefeteig, der auf Stangen gerollt und dann unter Drehen gebacken wird. Zum Schluss wird das Ganze in Zucker und Zimt gewälzt.
Goldenes Gässchen
Back to modern Life
So ein Sightseeing-Tag hat es in sich. Mein Rücken schmerzte, die Füße brannten. Zurück im Hotel beschloss ich, mir eine Thailändische Massage zu gönnen. Nicht ganz billig, dieser Spaß. Für umgerechnet 105 Euro bekam ich jedoch 60 Minuten Entspannung vom Feinsten. Die Massage kombiniert Akupressur und Stretching wobei die Finger, Daumen, Ellenbogen und Füße der entzückenden Spa-Therapeutin vollen Einsatz leisteten. Himmlisch.
Nicht weniger himmlisch war das Dinner im Siddharta Café. Das Restaurant und die Lounge sind ganz im spielerischen Pop-Art-Stil gekleidet. Auf „Caesar“ Salad mit Tiger Prawns als Vorspeise folgte gegrillter Thunfisch auf marinierten Zucchini in Koriander-Lime-Soße. Dieser absolute Hochgenuss rundete ein Chablis William Fevre ab.
Im Anschluss gönnte ich mir an der stylischen Bar noch einen leckeren Cocktail, bevor ich erschöpft und happy in mein Schlafgemach fiel.
Sex-Museum
Tag 2 – Ein relaxter Ausklang mit einem Hauch von Sex
So köstlich wie der Abend geendet hatte, startete der Morgen.
Zum Frühstück offenbarte sich an der Bar des Siddharta Café ein äußerst liebevoll zubereitetes Buffet mit einer reichhaltigen Auswahl an Müsli, fischen Früchten, Lachs, frischen Eiern, knackigen Croissants, verschiedenen Käsesorten, Joghurt und noch warmem Brot. Zusätzlich konnte man frisch zubereitete Speisen wie Rührei mit Spinat aus dem a la Carte-Menü bestellen.
Meinen zweiten Tag gestaltete ich nach dem Lust- & Laune-Prinzip.
Ein bisschen Stadtbummel und ein bisschen Fun mussten sein – Deshalb auf ins Sex Machines Museum. Es ist definitiv ein Museum der anderen Art und ein Spaß, es sich anzusehen. Den Besucher erwarten auf drei Etagen über 200 Objekte und mechanische Apparate, eine Kunstgalerie mit erotischer Thematik, ein Kino mit alten erotischen Filmen, erotische Bekleidung und viel mehr zu menschlichen Sexualität. Für jeden, der genug von langweiligen Museen hat, ist dieses Museum auf jeden Fall ein Erlebnis der „besonderen“ Art.
Nach diesen kontroversen Eindrücken war es leider schon Zeit für meine Heimreise.
Gesehen hatte ich noch lange nicht alles. Aber wie heißt es so schön?
You always need a reason to come back. Und das werde ich!
//Ivonne Klass