Giles Deacon ist einer dieser Designer die erst im Laufe der Zeit den Weg in die Welt der Kleidung fanden. Als junger Mann brach er auf um ein  Marine Biologe zu werden. Nachdem er jedoch sein Chemie-A-Level nicht bestand, nahm seine Karriere einen anderen Kurs ein: zuerst in die Kunst und schlussendlich in die Mode.

Während seines Studiums auf der Central Saint Martins besuchte Deacon die gleiche Klasse wie Alexander McQueen. Als er 1992 seinen Abschluss machte, beschloss er nicht sofort ein eigenes Label zu gründen. Vielmehr sammelte er praktische Erfahrungen bei Häusern wie Jean Charles de Castelbajac, Bottega Veneta oder Gucci bevor er 2004 seine Marke GILES ins Leben rief. Die Kritiken waren positiv. 2006 wurde er bei den British Fashion Awards als „Best New Designer“ und 2009 mit dem berühmten ANDAM Award ausgezeichnet. 2010 übernahm Giles Deacon dann die Position des Chef Designers bei Ungaro, die er jedoch bereits ein-einhalb Jahre später wieder verlässt. Seitdem konzentriert er sich ganz auf sein eigenes Label.

Deacon, der gerne mit Pop-Art-Einflüssen arbeitet, mit skurrilen Kopfbedeckungen und Hutkreationen seine Runway Looks komplettiert, hat eine besonders feminine und zugleich coole Handschrift in seinen Designs. Er versucht häufig seine Entwürfe mit Drucken oder einer besonderen textilen Struktur noch mehr Tiefe zu verleihen.

In seiner aktuellen Pre-Fall Kollektion kreiert der Designer vor allem ein Spiel aus Volumen und Prints: ob floral, als überdimensionale Polka Dots oder aber als Graffiti. Sich auf ein Thema zu beschränken wäre zu langweilig. Gebrochen wird dieses mit seinen fast schon Uniformartig wirkenden Schnitten. Rollkragenpullover unter Rüschenblusen unter Stift- oder Etuikleidern unter A-Linienmänteln. Die Kollektion wirkt unschuldig aber nicht bieder. Auch praktisch: die einzelnen Samples könnten untereinander ausgetauscht und ohne Probleme zu neuen Looks zusammengesetzt werden ohne an Wirkung zu verlieren. Alltagstauglich und tragbar.

//Inna Fischbuch