Was braucht wohl die Frau von Welt für eine fünf-tägige Schiffsüberfahrt von Paris nach New York? Eine Frage, die sich Raf Simons für seine kommende Cruise Kollektion für das Haus Dior ganz genau gestellt hat. Sind es eher die feingliederigen Französieren Einflüsse oder doch eher die harten Kontraste einer Stadt voller Energie und Power? Man weiß es nicht, einzig die Besucher der Modeschau, die in der vergangenen Woche seiner Besucher von Manhattan nach Brooklyn schipperte – die haben einen kleinen Eindruck dessen bekommen wie Dior in den nächsten Frühling startet – und eine Schifffahrt will wohl geplant sein.
Klassische Schwarz-Weiß Kontraste in aufwendiger Spitze, in artifiziellen Streifen oder Mustern, die gleich Gemäldeform annehmen, bilden den Rahmen seiner Kollektion. Dabei bleibt nicht zu vergessen, was wir uns alle nach einem harten Winter am sehnlichsten wünschen-nämlich nach sensibler Wiederauferstehung des Frühlings. Die feminine, zerbrechliche ja frühlingshafte Seite zeigt Simons mit leichten Blumen-Prints oder pastelligen Transparenzen, bis die Sonne wieder da steht, um mit harten Kontrasten und satten Farben mit Kraft und Stärke zu punkten. Simons Assoziationen zwischen Paris und New York hinterlassen wahrlich Gedankenschwaden: die Stadt an der Seine mit ihrer romantischen Vorstellung von Mode und gleichzeitig die Stärke und Coolness der Metropole am East River – beide Konträre verbindet er mit einer einzigen Überfahrt. Deshalb die Frage. Was braucht man eigentlich, und besser noch wie verändert sich der Stil zwischen beiden Welten. Gar nicht, denn Raf Simons schafft die Transformation stilgerecht. Ohne irgendetwas zurückzulassen.