Eine Woche vergeht wie im Flug. Ach was sage ich, die Zeit gleitet uns aus den Händen. Seit letzter Woche dokumentiere ich akribisch meine Tage, um erstens nicht zu vergessen und zweitens zu zeigen wie durchgetaktet ein Bloggerleben sein kann. Für Anmerkungen, Kritik und Meinungen schalte ich euch die Kommentare frei, wer kein Bock hat zu kommentieren, der kann mir auch sehr gerne eine Mail schreiben: [email protected].
Meine wunderbaren Kollegen bei B4F: Ich, Melanie /Copywrite, Katharina /Head of PR
Montag:
Der Tag beginnt um 7:10. Ich schleppe mich mit schweren Beinen und absoluter Lustlosigkeit aus dem Bett. Wahrscheinlich hätte ich auch bis 12 schlafen können, aber das ist nicht drin. Das Büro ruft. An zwei Tagen in der Woche bin ich bei meinem Kunden brands4friends im Büro und heute steht eine Menge auf den To Do Listen. Ich habe Meetings von 9 bis 16 Uhr. Zwischendurch fühlt sich mein Hirn immer wieder wie ein Vakuum an, aber der Tag zieht sich wie ein Kaugummi.
Um 19 Uhr bin ich zu Hause und packe meine Koffer für zwei Tage Sylt und 5 Tage Paris. Logistisches Training ist da angesagt. Irgendwann nach 7 durchgetakteten Outfits und einem riesigen Wäscheberg klappe ich die Koffer zu und stelle mich an den Herd. Das ist Entspannung. Danke Montag, du bist vorbei.
Der Himmel über Berlin
–
Morning Ride to Tegel
Dienstag:
Wake Up Call: 6:02 Uhr. Eine Micro-dusche später, sitze ich bereits im Taxi Richtung Tegel. Die Sonne geht auf und manchmal denke ich: Ach Berlin, wie schön deine Industriebrachen doch im Sonnenaufgang sind. Als ich zum ersten Mal an diesem Morgen zu mir komme, halte ich einen dreifachen Espresso in der Hand und drücke die erste Zigarette aus. Jemand springt aus dem Taxi und schreit „Hey Schlotti“. Bums wach und die Stimmung hebt sich mit dem breiten Grinsen meiner Kollegin, die ich bereits ein halbes Jahr nicht gesehen hatte.
Im Flieger & Mit Fredi von Freiseindesign
Erster Stopp Düsseldorf – Umsteigen in eine winzig kleine Propellermaschine Richtung Sylt, auch das Publikum wird sich ändern, das wird mir immer bewusster.
Der Grund meiner Reise ist die noch ganz neue Womenswear-Collection der Marke Camel Active. Die Multifunktionsjacken werden sofort bei herrlichem Wetter und von sämtlichen Redakteuren auf Herz und Nieren getestet. Für einen Moment weiß ich nicht wer eigentlich wer ist in unserer 20 köpfigen Gruppe. Die Hamburger tragen standesgemäß Camel Active Navy, der Teil aus dem Süden Camel Active Khaki. Die Berliner tanzen aus der Reihe, wie immer. Der Wind rauscht mir um die Nase, die Füße noch ein letztes Mal im 18 Grad kalten Wasser und langsam komme auch ich von meinem Stresslevel runter. Ich genieße für einen Moment Inselluft.
Ein Tag am Strand// SYLT
–
Ein Moment im Spa & der Regen draussen
Mittwoch:
Ich habe geschlafen wie Stein. Trotz dieser kleinen Hoteloase schlürfe ich auch an diesem Tag wieder um 6: 00 aus dem Bett. Das Wlan ist dann am schnellsten, wenn die meisten noch schlafen, das habe ich in all‘ meinen Reisen gelernt. Ich time Artikel, beantworte Mails und bin nicht die erste am überdimensionalen Frühstücksbuffet. Das Getränk der Stunde: laktosefreier Cappuccino. Ich könnte stundenlang mit meiner Hamburger Kollegin weiterphilosophieren, sie muss aber zu ihrer Spa Behandlung und ich wieder an den Rechner. Um 10:00 genieße ich für 50 Minuten Auszeit. 20 Mode und Beauty-Redakteure testen das hauseigene Spa. Und das ist göttlich. Draußen peitscht der Regen an die Fenster und Blitzen zischen durch den grauen Regenmorgen. Irgendwie schön.
Um 14:00 sitze ich wieder im Flieger gen Düsseldorf- nächste Stopp: Paris.
Mit dem Zug nach Paris.
Irgendwo zwischen Flieger Taxi und Wartehallen tippe ich diese und anderen Zeile und weiß schon innerlich, dass ich am Abend in Paris sein werde. Mega!
Angekommen! Mit einem Riesen-Kilo-Klotz als Koffer und drei zusätzlichen Taschen stehe ich einer 300Mannstarken Taxi Schlange. Es ist wohlgemerkt schon 22:30. Die erste Show des Abends ist wohl oder übel für mich gelaufen, aber ich kann auch gerade nur noch an ein Bett denken.
–
Der Blick auf dem 6. Stock & Der Eingang zum Merci Store
Donnerstag:
Im 6. Stock meiner Airbnb Wohnung hat man an einem Morgen um 6:30 den besten Ausblick auf die Bastille und den Montmartre. In der Rue Sabin gehe ich in einem kleinen Cafe frühstücken und mache einen ersten Plan der kommenden Tage. Einige Schauen habe ich schon wieder verpasst, weil ich einfach zu spät angekommen bin und keinen Zugang zum Briefkasten hatte. Dumm gelaufen, aber so ist es halt in Paris. Ich arbeite den kompletten Vormittag und frühen Nachmittag und gehe später ins Merci um eigentlich eine neues Portemonnaie zu kaufen. Leider habe ich so eine kleine Manie, wenn ich Paris bin kaufe ich irgendwie immer einen blauen Anzug. So auch an diesem Tag.
Ich treffe deutsche Kollegen auf einen Wein und gehe mit ihnen zu einem Opening von Carhartt. Für mich geht es weiter zu einer Ausstellung des Tissue Magazins und ich treffe alte Bekannte.
Leicht angetüdelt und mit viel Input ist dieser Tag um 1:00 nachts vorbei.
Bastille & Carhartt Opening.
–
Berlin Showroom, Jardin de Tuileries, Hanneli before Dior
Freitag:
8:00 Aufstehen. Mails, Artikel Basicwork, wie ich es ganz gerne nenne. Um 9:00 habe ich eine wichtigen Call und um kurz nach zehn will ich im Berlin Showroom sein. Klappt nicht ganz, aber der Hunger treibt mich raus. Ich merke gerade, dass ich in den letzten Tagen weder regelmäßig noch gesund gegessenen habe. Meine Haut dankt es mir gerade! Hallo Pickel.
Der Berlin Showroom fühlt sich an, wie Freunde treffen: herzliche Umarmungen, ein Kaffee, viel Gelächter und ein toller Austausch. Wirklich gefreut habe ich mich auf Tim Labenda und seine Kollektion.
Kurz nach 11:00 hetzte ich schon wieder weiter, aber Stress fühlt sich in Paris anders an. Vielleicht liegt es daran, dass die Sonne scheint und die Temperaturen konstante 25 Grad zeigen. Bestes Wetter, beste Laune.
12:00 Show von Issey Miyake im Espace Ephémère Tuileries. Der Menschenauflauf ist riesig. In jeder Ecke positionieren sich Menschen, Redakteure und Blogger um ihre Outfits zu präsentieren. Ich bin gespannt, welchen Look ich in irgendeinem Magazin wiedersehe.
Um 14:30 beginnt die Show von Dior im Louvre, wer hier eine Einladung bekommt, gehört zum erlesenen Kreis. Ich fotografiere Street Styles, was sich auch nicht als so einfach herausstellt, denn vor dem Eingang tummeln sich alle und ein jähes Geschrei deutet nur darauf hin, dass aus irgendeiner Limousine wieder ein Star gestiegen ist. Ich fühle mich wie ein Papparazzi.
Um 16:00 sitze ich wieder am Rechner editiere Bilder und schreibe Texte, nebenbei gibt es billiges Mittagessen. Also Glamour sieht eindeutig anders aus.
Mein nächster Termin ist um 19:30, die Show von A.F. Vandevorst, am anderen Ende der Stadt. Leider verlasse ich viel zu spät das Haus und zu allem Übel leitet mich Google Maps zu einer falschen Adresse. Show verpasst. Ich ärgere mich über mich selbst, weil ich eigentlich wissen müsste, wie lange man von Show zu Show braucht. Ziemlich enttäuscht lande ich in einem Cafe im 16. Arrondissement und trinke Wein. Eigentlich steht heute noch eine Party auf dem Plan, ich setzte mich lieber an den Rechner und arbeite Sachen auf.
–
Eis & Wir & der Eifelturm
Samstag:
Um 8:00 klingelt nicht der Wecker, sondern meine Airbnb Vermieterin weckt mich mit dem betäubenden Säuseln eines Staubsaugers. Sie hatte mir schon am Vortag gesteckt, dass sie gerne früh aufsteht, „ich auch“: sagte ich und habe mir nicht schlimmeres gedacht. Jetzt habe ich den Salat. Ich pelle mich aus dem Bett und die Dusche und Richtung Breakfast Café. Als ich wiederkomme, sitzt sie immer noch mit dem Pyjama auf der Couch. Ich fange an zu arbeiten. Mittlerweile ist es neun und sie fängt schon wieder das Saugen an. Okay. Ich glaube sie will mich wegsaugen. Ich bleibe. Basta.
Nach 6 h Computerarbeit und drei mitterschweren Nervenzusammenbrüchen, gehe ich in die Sonne und habe Freizeit.
Ich gehe in den Concept Store „The Broken Arm“, hänge in einem Park ab und merke nicht mal, dass mich ein entfernter Passant heimlich skizziert. Wir kommen ins Gespräch und plaudern über Kunst. Ich fühle mich sehr geschmeichelt über die Piccasso-ähnliche Zeichnung.
Ich verbringe den Tag mit drei Freundinnen aus Berlin, erst spatzierten wir durch die Stadt, dann aßen wir uns durch die kleinen Strassen und ganz zum Schluss waren wir alle betrunken. Ein wirklich toller Tag mit viel Gelächter und einigen Blasen.
–
Sonntag:
Verpennt: 11:00 Uhr. Mein Airbnb Host guckt schon ganz böse. In diesem Moment schwöre ich mir, strikt darauf zu achten, nie wieder versehentlich einen shared room zu buchen, egal was es kostet. Ich packe meine Sachen und buche ein Taxi für 19:00. Ich werde in der Zwischenzeit Street Styles knipsen und auf dem Flohmarkt rumlungern.
Jetzt freue ich mich aber wirklich auf zu Hause.
Bis nächste Woche:
P.S. Alle Bilder sind mit einem iPhone 5 geschossen